Wirkung von Massagen bei Obstipation : systematische Literaturreview
SONAR|HES-SO
- Visp : Haute Ecole de Santé, Valais-Wallis
68 Bl.
Mémoire de bachelor: Haute Ecole de Santé Valais, 2010
German
Problembeschreibung: Die Obstipation gehört zu den häufigsten Problemen des Verdauungstraktes. Sie geht unter anderem mit erschwerter Darmentleerung, hartem Stuhl und Schmerzen einher, wodurch die Lebensqualität der Betroffenen beeinträchtigt werden kann. Die Behandlung der Obstipation erfolgt meist durch Laxanzien, Suppositorien oder Einläufe. Mögliche nichtpharmakologische Interventionen sind Massagen. Sowohl Reflexzonen-, als auch Abdominal- und Aromatherapiemassagen können zur Behandlung einer Obstipation eingesetzt werden. Massagen werden im Nursing Interventions Classification System (NIC) als Pflegeinterventionen aufgeführt. Ziel: Das Ziel der vorliegenden systematischen Literaturreview besteht darin, den aktuellen Forschungsstand zur Wirkung von Massagen bei Obstipation zusammenzufassen. Aus der Problembeschreibung ergab sich folgende Forschungsfrage: Wie wird die Wirkung von Reflexzonenmassagen, Abdominalmassagen und Aromatherapiemassagen auf die Obstipation in der wissenschaftlichen Literatur beschrieben? Weitere Ziele sind, evidenzbasiertes Wissen für die Pflegepraxis und die Pflegeausbildung zu liefern, sowie einen Beitrag zur Verbesserung der Pflegequalität zu leisten. Methode: Zur Beantwortung der Forschungsfrage wurde eine systematische Literaturreview erstellt. In den pflegespezifischen Datenbanken Cinahl, Cochrane, Pubmed und Health Source wurde nach relevanter Literatur gesucht. Durch eine systematische Suche, eine elektronische Zeitschriftensuche und definierte Einschlusskriterien wurden neun passende Studien gefunden. Ergebnisse: Die Ergebnisse aller neun Studien zeigten einen positiven Effekt auf verschiedene Aspekte der Obstipation. Die Reflexzonenmassage ergab eine positive Wirkung auf Obstipationssymptome allgemein, Darmtransitdauer und Stuhlfrequenz. Durch die Abdominalmassage wurde vor allem auf die Stuhlfrequenz, das Obstipationssyndrom im Allgemeinen, die Blähungen und die Darmtransitdauer ein positiver Effekt festgestellt. Kein signifikanter Unterschied war bei der Stuhlmenge und der Dauer der Darmentleerung ersichtlich. In Bezug auf die Linderung abdomineller Schmerzen und die Stuhlkonsistenz wurden kontroverse Ergebnisse dokumentiert. Durch die Anwendung der Aromatherapiemassage gaben die Patienten subjektiv einen positiven Effekt auf Stuhlfrequenz, Meteorismus und Flatulenz, sowie Darmtätigkeit an. Schlussfolgerungen: Die Reflexzonenmassage eignet sich infolge des Zeitaufwandes und des nötigen Wissens eher weniger für die Anwendung in der klinischen Praxis. Pflegefachpersonen sollten jedoch die Abdominal- und die Aromatherapiemassage in den klinischen Alltag integrieren, da es sich um einfache, sichere und nicht-invasive Pflegeinterventionen handelt, die der Patient mit der Zeit selbständig durchführen kann. Da zu dieser Thematik wenig wissenschaftliche Literatur vorhanden ist, sind zukünftige Forschungen erforderlich. Zu allen drei Massagearten sollten randomisierte kontrollierte Studien mit grossen Populationen durchgeführt werden.
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Language
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Classification
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Nursing
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Notes
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- Bachelorthesis zur Erreichung des FH-Diploms als Bachelor HES-SO in Nursing Science
- Haute Ecole de Santé Valais
- Soins Infirmieres - Pflege
- hesso:hedsvs
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Identifiers
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RERO DOC
23189
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RERO
R006067671
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Persistent URL
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https://sonar.rero.ch/global/documents/317045